Ein Buch, zwei Empfehlungen

Becky Chambers
Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Als trans Person mit einer Liebe für Harry Potter stand ich irgendwann vor dem Problem, eine Lieblingsserie zu haben, die ich nicht mehr unbeschwert lesen konnte und wollte. Bevor ich Becky Chambers empfohlen bekam, ...

Becky Chambers
Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Becky Chambers Roman spielt in einer Zeit, lange nachdem die Menschen die Erde zerstört und zurückgelassen haben. Für mich ist es Science Fiction der besonderen Art mit einem spannenden Blick auf die ...
Mimi-Mascha Weidermann empfiehlt
Taylor Jenkins Reid - Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Die sieben Männer der Evelyn Hugo ist weit mehr als nur ein glamouröser Hollywood-Roman. Es ist eine tiefgründige Geschichte über weibliche Selbstbestimmung, queere Identität und die Macht der Erinnerung. Die Autorin Taylor Jenkins Reid entführt uns in das goldene Hollywood, in eine Ära voller Glanz, Skandale und verborgener Sehnsüchte – erzählt durch die einzigartige Perspektive einer Frau, die alles riskierte, um ihre eigene Wahrheit zu leben.
Im Mittelpunkt steht Evelyn Hugo, eine legendäre Filmikone, die im hohen Alter eine junge, weitgehend unbekannte Journalistin bittet, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Auf den ersten Blick mag es eine Erzählung über ihre sieben Ehemänner sein – eine Ansammlung von Liebesgeschichten und dramatischen Wendungen. Doch schnell wird klar: Evelyns Geschichte ist viel mehr als das. Es ist die Geschichte einer Frau, die sich in einer männerdominierten Welt behauptet hat, die für ihre Karriere kämpfte, die Liebe suchte und die trotz aller äußeren Fassaden verletzlich und menschlich geblieben ist.
Lesetipp von Verena Brenner
Bernadine Evaristo - Mädchen, Frau, etc.
Ich bekam das Buch als Geschenk, und es musste erstmal etliche Monate im Regal ausharren, weil mich der Umfang des „Wälzers" zunächst abschreckte. Vollkommen zu Unrecht wie sich herausstellte:
Ab der ersten Zeile ließ mich das Buch nicht mehr los, und ich tauchte ein in die Lebensgeschichten schwarzer Frauen verschiedener Generationen in Großbritannien. Bernardine Evaristo stellt deren Geschichte nebeneinander, an verschiedenen Stellen kreuzen sie sich, und sie webt so einen feinen Teppich von Biografien und Beziehungsgeflechten. Ganz unaufgeregt und ohne erhobenen Zeigefinger zeigt dieser Teppich Muster auf: was es bedeutet Frau zu sein, was es bedeutet schwarz zu sein – und bei einigen Frauen, was es bedeutet queer zu sein. Auch wenn das Buch über keinen eigentlichen Gesamtspannungsbogen verfügt, schreibt Evaristo so packend, dass ich das Buch jeden Abend zu spät zur Seite legte.

Leseempfehlung von Gabriele Michel
Francesca Melandri - Alle außer mir
Ein heiterer Sommerschmöker ist Francesca Melandris Roman Alle außer mir nicht. Eher ein Buch für, mit Kafka gesprochen, "das gefrorene Meer in uns". Aber es ist so spannend, dramaturgisch geschickt und sprachlich dicht geschrieben, dass sich die Lektüre trotz der teils heftigen Geschichte unbedingt lohnt.
Sie beginnt im sommerlichen Rom auf dem Esquilin, wo die vierzigjährige Lehrerin Ilaria Profeti bei ihrer Heimkehr einen dunkelhäutigen jungen Mann vor ihrer Wohnungstür antrifft, der sich als Shimeta Ietmgeta Attilaprofeti vorstellt. Sie wittert einen Betrüger, doch als der Fremde ihr seinen Ausweis zeigt, auf dem der nämliche Name bezeugt ist, wird sie nachdenklich. Zusammen mit ihrem Halbbruder Attilio beginnt sie, die Identität des Unbekannten zu ergründen.


