Becky Chambers
Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Als trans Person mit einer Liebe für Harry Potter stand ich irgendwann vor dem Problem, eine Lieblingsserie zu haben, die ich nicht mehr unbeschwert lesen konnte und wollte. Bevor ich Becky Chambers empfohlen bekam, habe ich lange keinen Ersatz gefunden, der für mich eine ebenso große Signifikanz entwickeln und ihren Platz einnehmen konnte.
Die Empfehlung war ein riesengroßer Glücksgriff, denn Becky Chambers zu lesen, ist ein Privileg. Ich kenne keine Autorin, die mit mehr Sanftheit über ihre Figuren schreibt. „Je wütender ich bin, desto sachter schreibe ich," sagte sie 2022 in einem Interview zur Veröffentlichung des vierten Teils der Reihe, die mit Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten beginnt.
Der Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers ist die Karriere als Science Fiction-Autorin quasi in die Wiege gelegt. In ihren Büchern leben Menschen nur als eine Spezies unter vielen im Weltraum. Das erlaubt ihr, Themen wie Migration, Sexualität, Elternschaft, Familie, Geschlecht oder künstliche Intelligenz ganz organisch anhand der verschiedenen Gesellschaftsentwürfe dieser Spezies zu beschreiben, was die Bücher gleichzeitig tiefgründig, spannend und erfrischend macht.
Wir begleiten die multispeziere Crew eines Raumschiffs auf einem Auftrag, der sie durch die halbe Galaxis führt. Dabei lernen wir die Hintergründe der einzelnen Besatzungsmitglieder*innen kennen, besuchen Raumhäfen, erleben Abenteuer und Gefahren. Die Welt, durch die das Buch führt, ist dabei fast greifbar, so dicht und tief wurde sie entwickelt und so prägnant und detailverliebt beschrieben. Getragen wird die Geschichte von den tiefen Freund*innenschaften und der Solidarität, die sich im Laufe der Handlung zwischen den Figuren entwickelt. Uneingeschränkte Empfehlung!
Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten ist der erste Teil der vierbändigen „Wayfarer"-Reihe, für deren erste drei Bände die Autorin unter anderem 2019 den Hugo Award in der Kategorie „Best Series" erhielt.
Leo Lange, TransAll
Mit TransAll haben wurde bewusst ein sehr weit greifenden Namen gewählt, in dem es genügend Raum für alle *-Sterne gibt. TranAll versteht sich als offene Gruppe, sie werten und kategorisieren nicht. Bei allen Unterschieden im riesigen Trans-All bauen sie auf ihre Gemeinsamkeiten.
Aus dem Englischen von Karin Will.
S. Fischer Verlag , Taschenbuch , 544 Seiten
14.- €
978-3-596-03568-7
27.10.2016
Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Als trans Person mit einer Liebe für Harry Potter stand ich irgendwann vor dem Problem, eine Lieblingsserie zu haben, die ich nicht mehr unbeschwert lesen konnte und wollte. Bevor ich Becky Chambers empfohlen bekam, habe ich lange keinen Ersatz gefunden, der für mich eine ebenso große Signifikanz entwickeln und ihren Platz einnehmen konnte.
Die Empfehlung war ein riesengroßer Glücksgriff, denn Becky Chambers zu lesen, ist ein Privileg. Ich kenne keine Autorin, die mit mehr Sanftheit über ihre Figuren schreibt. „Je wütender ich bin, desto sachter schreibe ich," sagte sie 2022 in einem Interview zur Veröffentlichung des vierten Teils der Reihe, die mit Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten beginnt.
Der Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers ist die Karriere als Science Fiction-Autorin quasi in die Wiege gelegt. In ihren Büchern leben Menschen nur als eine Spezies unter vielen im Weltraum. Das erlaubt ihr, Themen wie Migration, Sexualität, Elternschaft, Familie, Geschlecht oder künstliche Intelligenz ganz organisch anhand der verschiedenen Gesellschaftsentwürfe dieser Spezies zu beschreiben, was die Bücher gleichzeitig tiefgründig, spannend und erfrischend macht.
Wir begleiten die multispeziere Crew eines Raumschiffs auf einem Auftrag, der sie durch die halbe Galaxis führt. Dabei lernen wir die Hintergründe der einzelnen Besatzungsmitglieder*innen kennen, besuchen Raumhäfen, erleben Abenteuer und Gefahren. Die Welt, durch die das Buch führt, ist dabei fast greifbar, so dicht und tief wurde sie entwickelt und so prägnant und detailverliebt beschrieben. Getragen wird die Geschichte von den tiefen Freund*innenschaften und der Solidarität, die sich im Laufe der Handlung zwischen den Figuren entwickelt. Uneingeschränkte Empfehlung!
Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten ist der erste Teil der vierbändigen „Wayfarer"-Reihe, für deren erste drei Bände die Autorin unter anderem 2019 den Hugo Award in der Kategorie „Best Series" erhielt.
Leo Lange, TransAll
Mit TransAll haben wurde bewusst ein sehr weit greifenden Namen gewählt, in dem es genügend Raum für alle *-Sterne gibt. TranAll versteht sich als offene Gruppe, sie werten und kategorisieren nicht. Bei allen Unterschieden im riesigen Trans-All bauen sie auf ihre Gemeinsamkeiten.