zwischen/miete - Junge Literatur in WGs -

5 € (nur Abendkasse)
Jara steht auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr und starrt ins dunkle Wasser. Anto, die gerade noch neben ihr saß, ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Nur der Baseballschläger, mit dem sie in dieser Nacht ein Autofenster eingeschlagen haben, treibt an der Oberfläche und will nicht sinken ...
In ihrem Debütroman Wenn wir lächeln (DuMont, 2025) zeichnet Mascha Unterlehberg das bestechende und kraftvolle Porträt einer Freundinnenschaft in den Nullerjahren, die sich gegen den Druck von außen und eine stets drohende Gewalt behaupten muss.
Über Schwesternschaft, Lipgloss, Cherry Cola und den Moment des Zurückschlagens, der alles verändert, spricht die Autorin und unvergessene Freiburger Festivalmacherin („zwischen/wege", 2015) in unserer Reihe „zwischen/miete", moderiert und organisiert von einem Team Studierender.

Mitveranstalter: Studierendenwerk Freiburg
Mehr unter: www.instagram.com/zwischen.miete
In der Reihe » Bücher, über die man spricht « - Adornos Erben. Eine Geschichte der Bundesrepublik

frei
Prof. Dr. Werner Frick
In der Reihe » Bücher, über die man spricht « werden unter dem Motto » Author meets critics « öffentlich beachtete wissenschaftliche oder essayistische Neuerscheinungen von allgemein interessierendem thematischem Zuschnitt vorgestellt und in Anwesenheit der Autor*innen lebendig, vielstimmig, neugierig und bei Bedarf auch freundlich-kontrovers diskutiert.
Dr. Jörg Später (Freier Autor und Mitglied der Forschungsgruppe Zeitgeschichte, Universität Freiburg)
im Gespräch mit
- Dr. Christian Dries (Günther-Anders-Forschungsstelle),
- Dr. Claudia Christiane Gatzka (Historisches Seminar)
- Dr. Christa Karpenstein-Eßbach (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Mannheim)
Dr. Jens Bisky. Vortrag zu seinem Buch - Momente der Entscheidung - Faschismusdiagnosen im Handgemenge

frei
Im Herbst 1930, nachdem am 14. September weit über sechs Millionen Wählerinnen und Wähler für die NSDAP gestimmt hatten, war viel von »Zeitwende« die Rede.
Faschismusdiagnosen mit aktueller Dringlichkeit hatten Konjunktur. Es waren Analysen »in der Gefahrenzone« (Rudolf Hilferding). Drei von ihnen wird der Vortrag näher betrachten: die soziologische Deutung Theodor Geigers, die Kommentare des linken Sozialdemokraten Alexander Schifrin und den bürgerlichen »Appell an die Vernunft« des Schriftstellers Thomas Mann. Es geht um die Frage, wie aus Entsetzen und Empörung Analyse wird und warum es so schwer ist, daraus politische Strategien zu entwickeln.
Dr. Jens Bisky ist Literaturwissenschaftler, Journalist und geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift Mittelweg 36 sowie der Online-Plattform soziopolis.de am Hamburger Institut für Sozialforschung. Sein Buch Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934 erschien 2024 im Rowohlt Verlag Berlin.

In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und der jos fritz buchhandlung.
Lesung - Best of Schlamassel - Kirsten Fuchs und Susanne M.Riedel

Kirsten Fuchs betrachtet den Alltag teils durch eine verschmierte rosa Brille. Mit Sprung im Glas. Aber natürlich in 3D. Großes Herz, große Gefühle. Nichts übertrieben, alles wahr. Kalauerverdacht wird bestätigt. Macht aber nichts. Fuchs liefert auf unnachahmliche Art Kirsten-Fuchs-Erkenntnisse.
Susanne M. Riedel macht sich zwischen Klimakrise und Klimakterium, Feminismus und Feenstaub, Party und Packungsbeilage auf die Suche nach den guten Momenten - wenn die große Welt diese nicht hergibt, müssen die kleinen eben reichen. Mit trotzigem Augenzwinkern richtet sie sie sich ein in diesem Neuland, besucht Abiball, Junggesellinnenabschied und Rehaklinik und übt sich alles in allem im heiteren Welken.
Kirsten Fuchs ist preisgekrönte Schriftstellerin (u.a. „Mädchenmeute"), seit über 20 Jahren Berliner Lesebühnenstar und bekannt aus Funk und Fernsehen aus guten Gründen. Ihre aktuelle monatliche Bühne heißt "Fuchs und Söhne".
Susanne M. Riedel ist Mitglied der Berliner Lesebühnen „Der Frühschoppen" und „Reformbühne Heim & Welt". Ihr aktuelles Soloprogramm heißt „Lebensmitte-Allergie".
Beide Autorinnen sind u.a. Mitglieder des Kabarett-Quartetts Textbomben.

Lesung und Gespräch in der Reihe Gegenworte -

»Emigration, Judenverfolgung und -vernichtung wurden von mir als Kind und Jugendlicher ferngehalten«, schreibt Michael Moos.
In seiner Lebensgeschichte, herausgegeben 2025 vom Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg und vom Stadtarchiv Ulm, zeichnet der Freiburger Rechtsanwalt, Strafverteidiger und langjährige Gemeinderat der Linken Liste nun den faszinierenden Weg seiner Familie nach, die als Viehhändler und Hausierer über Jahrhunderte im Schwäbischen beheimatet war. Bis die Nazis kamen – und die Eltern Moos flüchteten. Als sie Tel Aviv 1953 mit dem inzwischen sechsjährigen Michael verließen, waren sie die einzigen gebürtigen Ulmer Jüd*innen, die in ihre alte Heimat zurückkehrten.
Michael Moos erzählt von der schmerzhaften Rückkehr und seinem eigenen engagierten Aufbruch. In Freiburg entdeckte der dreifache Vater sein Herz für die Kommunalpolitik und schrieb mit an der jüngsten Stadtgeschichte, die 2025 mit dem Dokumentationszentrum Nationalsozialismus (DZNS) eine neue Seite aufschlägt. Begrüßung: Ulrich von Kirchbach (Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg), Moderation: Julia Wolrab (DZNS).

Mitveranstalter: Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg
Lesehäppchen: Annette Pehnt

Wir laden ein zu Suppe und Brot an der langen Tafel mit Freiburger Autor*innen, Übersetzer*innen und Bücherfreund*innen. Darunter Mitglieder des Literaturhaus-Trägervereins und solche, die es werden wollen.
Als Ehrengast freuen wir uns mit Heidemarie Schlenk auf eine Buchhändlerin, die dem Literaturhaus sehr ans Herz gewachsen ist. Seit Jahrzehnten prägen die kolossalen Büchertische von Heidi, Susanne und ihren jos fritzler*innen das Freiburger Literaturgespräch, seit den Anfängen im Alten Wiehrebahnhof hat sie mit Herzblut, Neugier und Inspiration das werdende Literaturhaus begleitet.
Nach unzähligen Kooperationen und unglaublichen 35 Jahren beginnt für Heidemarie Schlenk ein Leben nach jos fritz.
Im ersten Monat des Unruhestands freuen wir uns auf ihre kulinarisch-literarische Carte blanche mit Annette Pehnt. Es ist angerichtet!
