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josfritz Buchhandlung Freiburg
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Becky Chambers

cover

Aus dem Englischen von Karin Will.
S. Fischer Verlag , Taschenbuch , 544 Seiten

 14.- €

 978-3-596-03568-7

 27.10.2016

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten

Becky Chambers Roman spielt in einer Zeit, lange nachdem die Menschen die Erde zerstört und zurückgelassen haben. Für mich ist es Science Fiction der besonderen Art mit einem spannenden Blick auf die Verschiedenartigkeit und die Einzigartigkeit von unterschiedlichsten Wesen. Das Ganze spielt in der "Galaktischen Union", einem mühsam erarbeiteten Zusammenschluss von diesen Spezies, die auf verschiedenen Monden und Planeten im großen Universum leben. Die Wege zueinander werden von sog. Tunnelschiffen geschaffen – Tunnel, im Universum, die die Entfernungen kleiner werden lassen und das reisen schnell(er).
Die Handlung findet hauptsächlich auf einem dieser Schiffe statt, auf der Wayfarer. Die Crew besteht aus Menschen, Aandrisk, Grum, Ohan, Klonen und einer KI. Weiterhin gibt es im Universum ÄluonerInnen, Akarak, HarmagianerInnen, Toremi ...
Ein Grum beschreibt sich zB so: "Bei meiner Spezies ist das biologische Geschlecht im Fluss. Zu Beginn unseres Lebens sind wir weiblich. Nach den Jahren, in denen wir Eier legen, werden wir männlich, und gegen Ende unseres Lebens sind wir irgendetwas dazwischen."
Auf der langen Reise zu dem kleinen zornigen Planeten passieren allerlei auch dramatische Vorfälle. Doch das Besondere ist, dass Becky Chambers einen anderen Blick auf die Geschehnisse wirft – und die Verhaltensweisen der verschiedenen Spezies beschreibt; deren Auseinandersetzungen miteinander (und) in stressigen Situationen. Wie läuft Verständigung? Wie läuft Wahrnehmung von Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten? Wie vollzieht
sich Verstehen? Was bedeutet Solidarität?
Es sind so viele kleine und feine Sätze/Situationen, die diese Buch für mich so spannend machen, berührend und intensiv – immer wieder habe ich es beiseitegelegt, um die Geschehnisse nachwirken zu lassen.
In meinen Augen ist das politische und feminstische daran, dass Becky Chambers damit neue Gesellschaftssysteme, entwirft, jenseits von Hierarchien und jenseits von Geschlechtern – diese Begriffe zählen nicht mehr. Sie haben in dem Zusammentreffen der verschiedenen Spezies keine Bedeutung mehr, und sie würden auch nicht mehr funktionieren!
Das macht dieses Buch für mich so groß und erstaunlich – glücklicherweise gibt es noch 3 anschliessende Bücher, die alle in irgendeiner Form mit dem ersten zu tun haben.

dagmar, feministisches zentrum freiburg

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