Lesetipp von Hardy Volllmer
G.R. Halliday: Die Leichen von Inverness
G.R. Hallidays neuer Roman Die Leichen von Inverness spielt im schaurig schönen Schottland. Eine Yacht auf ihrer Jungfernfahrt verschwindet plötzlich vom Radar. Schnell raunt der Volksglaube, eine „Banshee“ ist für den Untergang der Yacht verantwortlich. Eine Banshee ist in der keltischen Mythologie ein weiblicher Geist, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod ankündigt.
Aber es ist nicht nur ein Aberglaube, der hier wirkt. Es gibt sogar ein Foto von der Todesfee. Abseits der feiernden Besatzung des Schiffes steht eine Frau, der das Entsetzen ins Gesicht geschrieben steht. Es wird das letzte sein, was in der Erinnerung der Beteiligten bleibt, denn wenige Stunden danach verschwindet das Schiff und wird nicht mehr gefunden.
Arturo Pérez-Reverte: Der Italiener
Der Anfang der Geschichte kommt einigen vielleicht bekannt vor aus der „Odyssee“. In diesem griechischen, Homer zugeschriebenen Epos wird der schiffbrüchige, erschöpfte Odysseus von der Prinzessin Nausikaa am Strand entdeckt und aufgepäppelt. Ähnliches nun trägt sich mehr als dreitausend Jahre später am andalusischen Strand in La Linea zu.
Es ist das Jahr 1942, die Welt versinkt in Krieg und Grausamkeit, die verwitwete Buchhändlerin Elena Arbués findet beim Spaziergang mit dem Hund einen in nasses, glänzend schwarzes Gummi gehüllten Mann. »Er blutete aus Ohren und Nase und schien tot zu sein. Sie erinnerte sich an die nächtlichen Explosionen, die Scheinwerfer der Luftabwehr, die den Himmel und das brennende Schiff erleuchtet hatten.« Doch der Taucher atmet noch, Elena nimmt Teseo Lombardo, den Italiener, mit zu sich nach Hause. Und damit beginnt der auf historischen Tatsachen beruhende und akribisch recherchierte Abenteuer- und Liebesroman, der sich zugleich wie eine literarische Hommage ans Mittelmeer liest.
Lesetipp von Jonas Wegerer

Mariana Travacio: Ein Mann namens Loprete
Auf ganz besondere Weise erzählt die brasilianisch-argentinische Autorin Mariana Travacio von einer Begebenheit in einer abgelegenen argentinischen Gegend. Die Familiengeschichte könnte vor zweihundert Jahren spielen, einzig ein einsamer kaputter Traktor in der Landschaft verweist auf das vergangene oder aktuelle Jahrhundert.




