Sabine Adler
Israel
Fragen an ein Land
Ein schwacher Hoffnungsschimmer scheint am Horizont auf, es gibt einen, allerdings fragilen, Waffenstillstand zwischen Israel und Gaza. Und doch ist der Konflikt weiter virulent, die Wunden sind tief, die der Terroranschlag der Hamas der Bevölkerung Israels und der sich daran anschliessende Krieg den Menschen im Gazastreifen geschlagen hat. Am 7. Oktober 2023 geschah das schlimmste Pogrom seit der Shoah: Über eintausend Einwohner Israels wurden von der Hamas getötet oder als Geiseln verschleppt. Seither ist Israel mehr denn je zerrissen in unterschiedliche politische Lager und gesellschaftliche Milieus auf der Suche nach Antworten, wohin sich das Land entwickeln kann, und auf der Suche nach Frieden, nach dem sich wohl alle dort sehnen. Auch in Deutschland sind die Meinungsfronten zum Nahostkonflikt oft schroff und unversöhnlich, nicht selten befeuert von der Diskussion in Talkshows und sozialen Medien. Da tut es gut, den Bericht einer kundigen Autorin aus dem Inneren der israelischen Gesellschaft zu lesen.
Sabine Adler bereist Israel seit vielen Jahren regelmäßig und hat darüber in zahlreichen Reportagen berichtet. Und sie kennt die Menschen dort wie kaum eine andere deutsche Reporterin. Für ihr neues Buch hat sie Mitglieder einer weitverzweigten jüdisch israelischen Familie besucht, mit deren ältestem Mitglied Ruth sie bis zu deren Tod eine jahrelange Freundschaft verbunden hat. Ruths Familie hatte zuletzt neunzig Mitglieder. Viele von ihnen hat Sabine Adler getroffen und sie befragt.
Sie zeigt, wie diese eine Familie quer durch Generationen und politische und religiöse Positionen in dieser krisengeschüttelten Zeit auf ihr von außen oft so pauschal beurteiltes Land Israel schaut. Ihr Bericht macht deutlich, dass es entgegen dem oft erweckten Anschein kein einheitliches monolithisches Israel gibt, sondern dass sich für die verschiedenen Menschen dort die Situation ganz unterschiedlich anfühlt, übrigens oft völlig anders als für uns außerhalb.
Beim Lesen von Sabine Adlers Buch lernen wir Menschen kennen, die mit großem Einsatz nach einer politischen Lösung suchen, die dem Land und allen, die dort wohnen, die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben verspricht.
Ursula Hellerich, Das Lesewütige Kaffeekränzchen bei RDL
Ch. Links , gebunden , 270 Seiten
24.- €
978-3-96289-240-1
17.09.2025
Israel
Fragen an ein Land
Ein schwacher Hoffnungsschimmer scheint am Horizont auf, es gibt einen, allerdings fragilen, Waffenstillstand zwischen Israel und Gaza. Und doch ist der Konflikt weiter virulent, die Wunden sind tief, die der Terroranschlag der Hamas der Bevölkerung Israels und der sich daran anschliessende Krieg den Menschen im Gazastreifen geschlagen hat. Am 7. Oktober 2023 geschah das schlimmste Pogrom seit der Shoah: Über eintausend Einwohner Israels wurden von der Hamas getötet oder als Geiseln verschleppt. Seither ist Israel mehr denn je zerrissen in unterschiedliche politische Lager und gesellschaftliche Milieus auf der Suche nach Antworten, wohin sich das Land entwickeln kann, und auf der Suche nach Frieden, nach dem sich wohl alle dort sehnen. Auch in Deutschland sind die Meinungsfronten zum Nahostkonflikt oft schroff und unversöhnlich, nicht selten befeuert von der Diskussion in Talkshows und sozialen Medien. Da tut es gut, den Bericht einer kundigen Autorin aus dem Inneren der israelischen Gesellschaft zu lesen.
Sabine Adler bereist Israel seit vielen Jahren regelmäßig und hat darüber in zahlreichen Reportagen berichtet. Und sie kennt die Menschen dort wie kaum eine andere deutsche Reporterin. Für ihr neues Buch hat sie Mitglieder einer weitverzweigten jüdisch israelischen Familie besucht, mit deren ältestem Mitglied Ruth sie bis zu deren Tod eine jahrelange Freundschaft verbunden hat. Ruths Familie hatte zuletzt neunzig Mitglieder. Viele von ihnen hat Sabine Adler getroffen und sie befragt.
Sie zeigt, wie diese eine Familie quer durch Generationen und politische und religiöse Positionen in dieser krisengeschüttelten Zeit auf ihr von außen oft so pauschal beurteiltes Land Israel schaut. Ihr Bericht macht deutlich, dass es entgegen dem oft erweckten Anschein kein einheitliches monolithisches Israel gibt, sondern dass sich für die verschiedenen Menschen dort die Situation ganz unterschiedlich anfühlt, übrigens oft völlig anders als für uns außerhalb.
Beim Lesen von Sabine Adlers Buch lernen wir Menschen kennen, die mit großem Einsatz nach einer politischen Lösung suchen, die dem Land und allen, die dort wohnen, die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben verspricht.
Ursula Hellerich, Das Lesewütige Kaffeekränzchen bei RDL
