Mia Couto

Das Geständnis der Löwin

Der Jäger Arcanjo wird in ein abgelegenes Dorf gerufen: Er soll die menschenfressenden Löwen erlegen, die das Dorf und seine Bewohner in Angst und Schrecken versetzen. Gleich einem dunklen Märchen mutet die Geschichte an, die aus zwei Perspektiven erzählt wird: Arcanjos Perspektive, der selbst von seelischen Nöten geplagt ist, da er hoffnungslos in die Frau seines Bruders verliebt ist. Als Fremder durchdringt er nur langsam die Mechanismen von Gewalt, Angst und Frauenhass, die in dem Dorf wirken. Die andere Sicht ist die von Mariamar, deren Schwester das letzte Opfer der Löwen wurde.
Bald findet sich der Leser in den Tiefen dieser schwindelerregenden Geschichte (welche auf einer wahren Begebenheit basiert) voller Gewalt und seelischer Abgründe wieder, wo Traum, Mythen und Wirklichkeit als ein und dasselbe behandelt werden. Eine Geschichte von düsterer und bezwingender Schönheit, die zwar in einem mosambikanischen Dorf angesiedelt ist, letztlich jedoch von der Sehnsucht aller Menschen nach Befreiung und Liebe erzählt.    ( Sentha Hehn )