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josfritz Buchhandlung Freiburg
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NoViolet Bulawayo

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Suhrkamp Verlag , Taschenbuch , 261 Seiten

 9.99 €

 978-3-518-46651-3

Wir brauchen neue Namen

Darling ist zehn Jahre alt und lebt in „Paradise“, einer Blechhüttensiedlung in Simbabwe. Früher wohnte sie in einem „richtigen“ Haus mit „echten“ Wänden und „echten“ Sofas – bis alles auf Befehl der Regierung zerstört wurde. Gemeinsam mit ihrer sechsköpfigen Kinderbande streunt sie durch die Straßen der Siedlung und klaut Guaven aus den Gärten der Reichen – zur Schule geht keines der Kinder, da das Geld nicht reicht für Schulgebühr und Uniform. Aber sie sind ÜberlebenskünstlerInnen und schlagen sich durch mit Erfindungsreichtum, Fantasie und bisweilen einer Portion Kaltschnäuzigkeit. Mit vierzehn zieht Darling zu ihrer Tante nach Detroit, Michigan; „Destroyedmichygen“ sagen die FreundInnen zuhause, und von da an fühlt sie sich, als sei sie „in einer schrecklichen Geschichte“. „Wir brauchen neue Namen“ ist der furiose Debütroman der simbabwischen Autorin Elizabeth Zandile Tshele, und ihren eigenen neuen Namen gab sie sich selbst: NoViolet Bulawayo. „No“ heißt in ihrer Muttersprache Ndebele „mit“ – Violet war der Name ihrer Mutter, die sehr früh starb. Bulawayo ist die zweitgrößte Stadt Simbabwes, Hauptstadt des Matabelelandes, der Heimatprovinz der Autorin. „Mit Mutter zuhause“ bedeutet also der Name der Autorin. Ein Name, der programmatisch für die Sehnsucht der Romanfiguren nach Schutz, Zugehörigkeit und einem Zuhause gelesen werden könnte. Ein Roman, der eindringlich und poetisch, schonungslos und verstörend, abenteuerlich und traurig schön ist.  ( Susanne Schmid )

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow