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josfritz Buchhandlung Freiburg
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Helmut Lethen

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Rowohlt Berlin Verlag , gebunden , 272 Seiten

 19.95 €

 978-3-87134-586-9

Der Schatten des Fotografen

Das Foto eines vertrauten Menschen kann uns berühren « wie das Licht eines Sterns » (Roland Barthes); die Bilder flüchtender Kinder führen die Schrecken des Krieges geradezu schmerzhaft vor Augen. Wie kommt es, dass Fotos eine so ungeheure Wirkung auf uns haben? Wie viel Wirklichkeit steckt in oder hinter den Bildern?

Helmut Lethen geht diesen Fragen auf einem Streifzug durch die Kunst- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts nach: Er zeigt uns am Beispiel der berühmten Fotografien Robert Capas von der Landung in der Normandie, wie aus Bildern Geschichtszeichen werden; er folgt gebannt den Performances von Marina Abramović, in denen Kunst und Wirklichkeit verschmelzen; er vertieft sich in das ironische Zeichenspiel des Konzeptkünstlers Bruce Nauman, das jede Realität dahinter verschwinden lässt; er entdeckt in idyllisch anmutenden Bildern jene totale Verlassenheit, die ihn bereits als Kind erschreckte. Lethen erläutert, was Bilder sind und was sie vermögen, ohne dabei die Wirklichkeit hinter ihnen preiszugeben. Ein eindringliches Plädoyer und eine Schule des Sehens in einer unübersichtlichen Zeit.

Helmut Lethen, geboren 1939, lehrte von 1977 bis 1996 an der Universität Utrecht, anschließend übernahm er den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock. Seit 2007 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Sein Buch Verhaltenslehren der Kälte  (1994) über die Intellektuellen in der Zwischenkriegszeit gilt als Standardwerk. 2006 erschien seine Gottfried-Benn-Biographie Der Sound der Väter, 2012 Suche nach dem Handorakel.

 

Die Jury

Kunstinstallationen und Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg, Technik und Theorie der Fotografie, Erinnerungen an die eigene Kindheit: Helmut Lethen verwebt dies und mehr zu einem ebenso nachdenklichen wie eleganten Essay.